Puls der Dyspotie
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Mixed Media auf Leinwand | Acryl, Struktur, Spachteltechnik | 2025
150 x 100 cm, 2.599,00 €
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Das Kunstwerk "Puls der Dystopie" entfaltet eine kraftvolle, fast apokalyptische Atmosphäre, in der die Stadtlandschaft als Silhouette in dramatischem Schwarz-Weiß gegen einen blutroten Himmel erscheint. Die Gebäude wirken kantig, scharf und eng gestaffelt, was ein Gefühl von Enge, Überwältigung und Urbanität vermittelt. Die weiße Fläche am unteren Bildrand, die sich mit roten Tropfen und Schatten mischt, könnte als Spiegelung oder als bröckelnder Boden interpretiert werden – vielleicht ein Hinweis auf Instabilität oder einen Wandel.
Die vertikalen und horizontalen Linien, die sich durch das Bild ziehen, erzeugen eine spannungsvolle Dynamik – sie könnten Straßenzüge oder energetische Spannungen symbolisieren, die durch die Stadt fließen. Die Farbkombination aus Schwarz, Weiß und Rot unterstreicht Dramatik, Konflikt und Intensität – Rot steht hier möglicherweise für Blut, Leidenschaft, Zerstörung oder Leben selbst.
Insgesamt könnte das Werk als kritische Reflexion auf die moderne Urbanisierung verstanden werden – eine Stadt, die sich in sich selbst spiegelt, fragmentiert oder auflöst. Es lädt dazu ein, über das Verhältnis zwischen Architektur, Mensch und Umwelt nachzudenken.
"Puls der Dystopie"
Im Takt aus Stahl und rotem Licht,
pocht eine Stadt, die Namen nicht.
Ein Herz aus Stein, im Neonbrand,
vergisst den Mensch, verbrennt das Land.
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Die Schatten ragen, hart und kalt,
aus Türmen, grau und leichenalt.
Kein Vogel singt, kein Blatt mehr weht,
wo nur noch kalte Ordnung steht.
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Der Himmel blutet über Glas,
der Boden speit sein schwarzes Maß.
Gedanken flackern, stumm und blind,
wo Mauern statt Begegnung sind.
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Maschinen atmen – laut und leer,
ihr Rhythmus frisst das Leben mehr.
Ein Puls erklingt, nicht Herz, nicht Sinn –
ein kalter Code, der bleibt – und nimmt.
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Doch tief im Dröhnen, kaum gehört,
ein Flüstern, das den Stein empört.
Vielleicht ein Traum, ein leiser Ton,
von Leben jenseits Beton.
Interpretation im Kontext des Kunstwerks:
Der "Puls" in diesem Werk schlägt nicht wie ein beruhigender Herzschlag – er wirkt fiebrig, chaotisch, fast krankhaft. Die weißen Linien und Spritzer wirken wie Störungen in einem System, wie Signale oder elektrische Impulse. Man kann sich vorstellen, dass diese Stadt „lebt“, aber auf eine bedrohliche, unheimliche Art.
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Die "Dystopie" zeigt sich in der massiven, düsteren Stadtarchitektur, die in das Bild hineinwächst wie eine undurchdringbare Wand. Alles wirkt eng, bedrückend und entmenschlicht – kein Leben, keine Natur, nur Strukturen, Schatten, künstliches Licht. Die rote Farbe kann dabei für Gewalt, Systemdruck oder emotionale Überhitzung stehen.
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Gesellschaftskritik im Titel:
Der Titel kritisiert unterschwellig eine Welt, in der der Mensch dem urbanen und technologischen System untergeordnet wird. Der „Puls“ verweist auf einen unaufhörlichen Takt – vielleicht den der Arbeitswelt, des Fortschritts oder der Kontrolle – in einer dystopischen Realität, in der Individualität keinen Platz mehr hat.
Marcel Klingler

